Freitag, 23. Mai 2014

Lächle, denn es könnte schlimmer kommen...

‚Lächle, denn es könnte schlimmer kommen. Ich lächelte und es kam schlimmer.‘
Oder: Tagebuch vom Donnerstag.
Irgendwie beschreiben die ersten beiden Sätze ganz gut zumindest einen Teil der letzten Tage. Am Montag morgen hatte ich das Gefühl, nun endlich den Durchblick durch die vielen Dinge zu haben, die noch gemacht, getan und erledigt werden müssen. Und ich dachte, jetzt kann einfach nichts mehr schief gehen. Und dann klingelte im Büro mein Handy und als ich das erste Wort des Freundes am anderen Ende der Leitung hörte, wusste ich, dass er nicht anruft, um mir zu sagen, er hat den Tauchkurs gebucht. Stattdessen wurden wir auf Seiten seiner Familie von einem schweren Schicksalsschlag heimgesucht und wir hatten in den letzten Tagen das Gefühl, irgendjemand habe einfach unsere Welt angehalten. Lange habe ich überlegt, was uns wieviel ich davon hier berichten möchte und mich letztendlich dazu entschieden, zumindest ein wenig zu erzählen. Vor allem von den Dingen, die sich um unseren, eigentlich für Sonntag geplanten Urlaub, drehen. Also, nehmt Euch nen Kaffee, das wird jetzt etwas länger:
Der eigentliche Plan war in etwa so: Dienstag noch ein Kolloquium an der Uni, Mittwoch noch ein wenig arbeiten, Donnerstag noch ein bisschen Mechanik-Vorlesungen und drum herum Euch berichten, dass es bald nach Kuba geht, ein paar Rom-Fotos herumreichen, die letzten Dinge einkaufen und packen! Viel packen! Und noch ein wenig planen.
Nachdem am Montag sämtliche dieser Pläne nebensächlich geworden waren, war aber schnell klar, dass wir uns überlegen müssen, wie wir mit unserem geplanten (und zumindest was die Flüge angeht, gebuchten) Urlaub umgehen. Die freundliche Stimme an der Hotline erkärte uns am Dienstag, es sei kein Problem, den Flug von Sonntag auf dieselbe Zeit am Mittwoch umzubuchen. Für 120 € pro Person. Super, dachten wir uns. Den Preis fanden wir akzeptabel, vor allem, da wir uns in einer Situation befinden, in der keine Reiserücktrittsversicherung irgendwie greifen würde. Also sprachen wir uns noch einmal mit der Familie des Liebsten ab und entschieden, den Flug auf Mittwoch zu verschieben. Da zwischendurch auch der Rest weiterging und die Öffnungszeiten der Hotline unglaublich Kundenfreundlich sind, habe ich am Donnerstag morgen endlich jemanden von  der Airline am Telefon gehabt. Der Dame schilderte ich also wieder unsere Situation und sie bot mir doch glatt zwei Flüge für Mittwoch an. Für den stolzen Preis von 690 € plus Bearbeitungsgebühr. Aber ich wollte doch gar nicht die Airline kaufen, sondern nur zwei Flüge umbuchen!! Als ich die Dame darauf hinwies und darauf, dass ich für den Preis ja immer noch günstiger einen völlig anderen Flug buchen konnten, erklärte sie mir lediglich, Dienstag seien dann wohl andere Flüge verfügbar gewesen. Dafür ruft man also wohl vorher an – um zu klären, zu welchen Konditionen so eine Umbuchung überhaupt möglich wäre… als ich mich also vergewissert hatte, dass ich nicht die versteckte Kamera an der Leitung hatte sondern die Airline, fielen mir die Transportbestimmungen wieder ein. Hat man einen Hin- und Rückflug gebucht (und selbstverständlich für einen Hin- und Rückflug bezahlt!!) und tritt den Hinflug - sogar abgemeldet - nicht an, behält die Airline sich vor, auch den Rückflug zu stornieren. Aber alles kein Problem erklärte mir die Hotline-Dame: gegen eine Gebühr von gut 70 € pP lässt sich der bezahlte Hin- und Rückflug ganz leicht in einen One-Way-Flug umbuchen. Dafür, dass ich nun nur die Hälfte meiner bereits bezahlten Leistungen in Anspruch nehme, muss ich also nur 70 € extra zahlen… irgendwie will das einfach immer noch nicht in meinen Kopf rein. Mangels Alternativen habe ich also meinen Mund wieder zugeklappt, der Hotline-Dame meine Umbuchung diktiert und mich auf den Weg ins Reisebüro gemacht, denn nochmal eine Online-Buchung schien mir in dem Moment nicht im Bereich des Möglichen. Auf dem Weg vom Auto in die Stadt musste ich dann auch noch feststellen dass die „Bestätigung der Stornierung“ mir freundlicher Weise auf Spanisch zugemailt wurde – zu diesem Zeitpunkt hätte ich für eine einfach zu begreifende Information wirklich viel gegeben. Irgendwann hatte ich aber zum Glück raus, dass die Dame mir statt Stornierung ein neues, hieroglyphenartiges Flugticket für den Rückflug geschickt hat… vielen Dank, Kundenservice ist einfach alles! *ironiemodusoff*
Und nun bitte einen Tusch für das Erreichen des Wendepunktes dieser Story (und allen Danke, die überhaupt bis hierhin durchgehalten haben!)! Im Reisebüro erklärte mir die Frau, diese Transportbestimmungen seien quasi überall gängig und dann hat sie mir endlich endlich zwei neue Hinflüge gebucht! Am Mittwoch geht es also doch nach Kuba!!
Irgendwie fällt mir zu der ganzen Sache immer wieder ein Satz des Liebsten ein: Gegen den Einwurf kleiner Münzen in entsprechender Anzahl ist (fast) alles möglich!

Ich bin nach diesem Tag einfach nur dankbar, dass wir die Möglichkeit haben, nun verspätet in den Urlaub fliegen zu können!


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